Montag, 31. Oktober 2016

Skizzen eines Skripts

Hier zwei unvollständige Fassungen des Skripts zum Video "Nichts und ein paar Bibelzitate. Eine Betrachtung des Films 'Angel’s Egg'". 
Das beinahe vollendete Skript: 
Angel’s Egg bewahrt das Aussehen und das Gefühl der originalen Zeichnungen Yoshitaka Amanos, was den Film zu einem der schönsten und lyrischsten im animierten Medium macht. Ein japanisches Buch über den Animationsfilm meinte einst, dass es sich bei diesem Film „mehr um animierte Kunst als um eine Geschichte handeln“ würde. Amano seinerseits gab bezüglich der Gestaltung des Filmbildes zu verstehen, dass er beim Anfertigen der Zeichnungen bedachtsam versucht habe die Welt Mamoru Oshiis zu visualisieren und deutete gleichfalls an, dass der Film aufgrund der Ideen auf welche er rekurriere, mehr ein Werk Oshiis als seiner selbst sei.
Dementsprechend verbildlicht Angel’s Egg auch viele der visuellen Elemente, die für Oshiis Filme charakteristisch sind, Ruinen und verfallende Städte, Vögel und Federn, schwere militärische Maschinerie, und verwendet ferner Zitate sowie Anspielungen auf beispielsweise die Bibel oder auch westliche Mythologien.
Mit dem Film "Urusei_Yatsura_2:_Beautiful_Dreamer" begann Oshii damit solche Elemente in seine Werke zu integrieren und führte sodann Motive in Angel’s Egg ein, die auch in vielen seiner späteren Arbeiten noch präsent sein sollten.
Abgesehen davon, dass Angel’s Egg eine Kollaboration zwischen zwei sehr talentierten Individuen war, ist der Film vor allem dafür bekannt, dass er außergewöhnlich schwer zu verstehen sei. Oshii selbst meinte, dass er nicht wisse, was der Film bedeute. Ähnlich äußerte sich Amano, der an gab, dass der Film eher eine private Geschichte erzähle und er denke, dass es beinahe unmöglich sei ihn zu verstehen. Weshalb es für das Publikum besser sei ihn für seine visuellen Bilder und weniger für seine Geschichte zu sehen.
Oshiis Weigerung die Bedeutung des Filmes zu kommentieren, ist jedoch sinnbildlich für sein generelles Vorgehen bei der Realisierung seiner Filme. Er sagte einst: „Letzten Endes denke ich, dass der Direktor nicht alles über den Film weiß. Jeder meint immer, wenn man etwas wissen möchte, muss man mit dem Direktor sprechen. Ich denken, dass das nicht wahr ist. Meines Erachtens liegt die Antwort in jedem einzelnen Zuschauer.“
Diese letzte Aussage Oshiis legt nahe, dass im Sinne der Rezeptionsästhetik, jeder Betrachter seine eigene Perspektive und Auslegungen des Films zu erbringen habe, impliziert jedoch zeitgleich auch, dass jeder Betrachtende gleichfalls jede Interpretation eines anderen annehmen, sie aber auch verwerfen kann.
Folglich ist meine Person etwas skeptisch verschiedenen Deutungen gegenüber, etwa dass der Film eine Wahrung vor dem Übel der Überfischung im modernen Japan sei.
Eine andere Auslegung, die im Zerstören des Eis durch den Soldaten mit seiner phallischen, an ein Kreuz mahnenden Waffe ein Sinnbild für die Entjungferung des Mädchens und somit für dessen Erwachsenwerdung sieht, da ihm seine Unschuld und sein Glaube durch den Soldaten genommen werden würden, scheint zwar ebenfalls etwas nebulös zu sein, ist jedoch meines Erachtens leichter aus den Szenen des Filmes zu entlehnen, als die Problematik der Überfischung.
Oshiis und Amanos widersprüchliche Aussagen über die mögliche Bedeutung, welche im Film zu finden ist, gerade aus Oshiis verweigernder Haltung heraus und Amanos Hinweis auf eine persönlichen Hintergrund weisen aber ihrerseits durchaus auf einen in Tenshi no Tamago enthaltenen Sinn und folglich auf denkbare Interpretationen hin.
Auch sind nicht alle Überlegungen, die zu diesem Films formuliert wurden derart sperrig, wie es bei den beiden bereits erwähnten der Fall sein mag und somit vermag es die ein oder andere Idee und besser noch Feststellung, zwar niemals wirklich verifizierbar, jedoch durchaus imstande zu sein, ein besseres Verständnis etwa für die religiösen Hintergründe von Angel’s Egg zu bieten.
Zwei Videos, die einen ersten Überblick - einerseits über Mamoru Oshii und andererseits über seinen Film Angel’s Egg vermitteln, sind in der Videobeschreibung verlinkt, werden hier aber nicht weiter thematisiert werden.

Religiöse Referenzen in Animes sind häufig oberflächlich und werden allzu oft lediglich dafür genutzt dem jeweiligen Werke eine exotische und mysteriöse Note zu verleihen, die allerdings außer diesem Effekt keinen inhaltlichen Mehrwert bietet. Oshii andererseits verwendet religiöse Motive in einer weitaus bedeutungsvolleren Art. Das seine religiösen Bezüge sich ernsthaft mit den Grundproblematiken religiöser Fragen auseinandersetzen und auch deren Wirken erkunden, ist nicht verwunderlich für einen Mann, der einst in erwägt zog ein Priesterseminar zu belegen. Zeichner und Oshii Mitarbeiter Jan Scott-Frazier sagte, sich einer Konversation, die er mit Oshii über den Gegenstand der Religion hatte, erinnernd: „Er [Oshii] kenne das Christentum besser als es die meisten Christen tun. Er weiß was die christliche Symbolik bedeutet. Er ist nicht nur mit den Konturen des Dogmas vertraut, sondern kennt gleichfalls alle Aspekte bis hin zu ihrem jeweiligen Ursprung.“
Hieraus kann geschlussfolgert werden, dass die religiöse Metaphorik in Oshiis Filmen nicht nur bloßer Zierrat, sondern stattdessen gedacht ist, um eine jeweils spezielle Bedeutung zu überliefern, was es Oshii denn auch ermöglicht Fragen der menschliche Existenz aus religiösen und philosophischen Diskursen heraus in seine Werke einzubinden und dem gewillten Publikum so einen breiteren Zugang zum Gezeigten aber auch zum eigenen Sein darzulegen.
Carl Gustav Horn, Animekritiker und regelmäßiger Verfasser von Texten, die sich mit Oshiis Filmen auseinandersetzten, meinte hierzu: „Ich denke die Verwendung von jüdisch-christlicher Ethik ist eine Art intellektuelles Instrument um bohrende Existenzfragen zu stellen. Diese ist für sehr viele Japaner faszinierend, da sie eine Möglichkeit bildet aus den gewohnten Denkmustern auszubrechen und jene Art von Absolutheit zu finden, die in ihrem normalen Leben nicht existent ist.“

Bei einer genaueren Betrachtung von Oshiis Angel’s Egg ist auszumachen, dass der Film, obwohl er fast ausschließlich eine christliche Symbolik verwendet, dass seine Aussagen über den Glauben einer sehr buddhistischen Sichtweise entstammen. Gerade in Bezug auf die Begriffe „Leere“ und „Nichts“, die hier positiv besetzt sind und über die und deren Hintergrund in diesem Video noch gesprochen werden wird.
Bezüge auf die christliche Mythologie unter Blickwinkeln buddhistischer Grundvoraussetzungen erscheinen für Mamoru Oshii nicht unüblich zu sein, was bereits an der nämlichen Verwendung in Ghost in the Shell belegbar ist.
Die dortige Motivik steht in einer engen Beziehung zum 13. Kapitel des ersten Briefs an die Korinther, welches lautet: „Als ich ein Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.“ Dieses Zitat wird an dieser Stelle in Ghost in the Shell nicht dazu verwendet um eine christliche Sicht auf eine individuelle Identität zu bekräftigen, sondern deutet hier das 13. Kapitel des ersten Briefs an die Korinther aus einer buddhistischen Perspektive. Was sich in den Aussagen des Puppet-Masters bahnbricht, dass „sich alle Dinge wandeln“ und dass es für Kusanagi an der Zeit ist, ein Teil von allem zu werden.

In nur einer Generation kam der Buddhismus im 6. Jahrhundert n. Chr. über Korea nach Japan. Durch sein Nahverhältnis zu chinesischen Vorbildern wurde das buddhistische Dharma (Lehre) zur Staatsreligion. Allerdings war es ein schwieriges Unterfangen, die Masse der japanischen Schinto-Gläubigen zu bekehren. Doch die schleichende Konvergenz von Buddhismus und Schintoismus bewerkstelligte bis ins 8. Jahrhundert auch diese Herausforderung. Zwei große Perioden buddhistischer Aktivität folgten in den Kaiserstädten Nara und Kioto. So wie die Künste in beiden Städten von China inspiriert wurden, kamen auch chinesische Denkschulen nach Japan. Zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert entstanden vier bedeutende Schulen. Paradoxerweise war es der Aufstieg des militärischen Schogunats im 12. Jahrhundert, welcher dem Zen, Japans berühmtester Religionskultur, zu seiner Etablierung verhalf.
Im späten 19. Jahrhundert trennten sich Buddhismus und Schintoismus formell, und der Buddhismus verlor an Bedeutung. Der staatliche Schintoismus mit seinem gottgleichen Kaiser befand sich um 1930 auf seinem Höhepunkt, verlor jedoch nach 1945 seine Vorrangstellung. Parallel erlebte der Buddhismus eine deutliche Renaissance. Die Nachkriegswirre förderte kleine buddhistische Sekten, und die Philosophen der Kioto-Schule präsentierten den Zen in neuer, zeitgemäßer Interpretation.“
Zu jener Kyoto-Schule zählt ebenfalls Keiji Nishitani, der einer der bedeutendsten Philosophen des 20.Jahrunderts war und dessen Werk „Was ist Religion?“, welches „zu den Grundtexten [eben]dieses Jahrhunderts“ gehört, wie es im Vorwort der deutschen Ausgabe heißt, bevor dort ergänzt wird: „Da dieses Werk mit der kennzeichnenden Verspätung von zwanzig Jahren in Europa erscheint, kann das bereits angemerkt werden“, im Folgenden noch vertiefend in diesem Video betrachtet werden wird.
Einer der zentralsten Punkte von „Was ist Religion?“ ist die Beziehung von „Leere“, von „Nichts“, zur menschlichen Existenz, zum menschlichen Glauben. Hier jedoch, macht das Buch ebenfalls schon im Vorwort mit aller Nachdrücklichkeit deutlich, dass es gravierende Unterschiede zwischen dem westlichen und dem japanischen Verständnis der eigenen Religion und deren Existenzbegründung gibt. Eine Unterscheidung, die nicht nur für das Verstehen von Oshiis Angel’s Egg unumgänglich zu sein scheint, sondern generell für Auslegungen von Animes berücksichtigt werden sollte, die sich mit Existenzialismus und oder oder Nihilismus beschäftigen.

,Die Idee des Seins‘, heißt es bei Yoshinori Takeuchi, einem der führenden Philosophen der Kyoto-Schule, ist ,der archimedische Punkt westlichen Denkens. Nicht allein Philosophie und Theologie, die gesamte Überlieferung der abendländischen Zivilisation dreht sich um diesen Punkt. Im Denken des Ostens und des Buddhismus ist das anders. Der zentrale Begriff, von dem Asiens religiöse Intuition, sein Glaube wie sein philosophisches Denken ausgehen, ist der Gedanke des ,Nichts‘.“
Hatte [Kitarō] Nishida seine Idee des absoluten Nichts so weit wie möglich in Korrespondenz zu europäischen Gedanken artikuliert, zieht Keiji Nishitani es vor, sie beim buddhistischen Namen zu nennen: Sūnyatā, Leere. Und er zeigt auf, wie auch im Osten dieser Grundgedanke der ,Leere‘ aus den Erfahrungen und Untersuchungen der Nichtigkeit zu Tage trag, die der condition humaine zugrundeliegt.“
Dementsprechend heißt es im ersten Kapitel von Nishitanis Werk: „Angesichts des Todes zum Beispiel, wenn unser Sein als solches sich scharf vor dem Hintergrund des Nichts (nihil) abzeichnet, und Fragen auftauchen, wie: ‚Wozu habe ich überhaupt gelebt?‘ – ‚Woher komme ich, und wohin gehe ich?‘, dann gähnt eine Leere, die sich durch nichts in der Welt füllen läßt. Ein Abgrund tut sich im Grund unserer Existenz auf. Angesichts dieses Abgrunds taugen die Dingte nichts mehr, die bisher die Inhalte unseres Lebens ausgemacht haben.
Dieser Abgrund liegt indessen eigentlich immer schon unserer Existenz zugrunde. Der Tod zum Beispiel ist nicht etwas, dem wir vielleicht in ferner Zukunft begegnen. Auf Schritt und Tritt begegnet unser Leben dem Tod; immer schon steht es mit einem Fuß im Reich des Todes. Stets am Rande eines Abgrunds, kann es in einem Nu zunichte werden. Unser Dasein ist eigentlich zusammen mit Nicht-Sein entstandenes Sein. […] Das heißt, unsere Existenz ist eine flüchtige Existenz. Dieses Nichts macht den Sinn des Lebens sinnlos. Daß wir uns also selbst zu einer Frage werden und nach dem Wozu unserer Existenz fragen, zeigt an, daß das Nichts vom Grund unseres Seins her aufgetaucht ist, und daß wir von daher dazu getrieben werden, daß sich unser Dasein für uns selber in ein Fragezeichen verwandelt. Das Auftauchen dieses Nichts ist nichts anderes als die Vertiefung des Gewahrwerdens unseres eigenen Seins – welches gewöhnlich keine solche Tiefe erreicht. Gewöhnlich bewegen wir uns unaufhörlich vorwärts, den Blick auf das eine oder andere gerichtet.
Immer sind wir mit etwas in uns oder außerhalb von uns beschäftigt, und dieses Beschäftigtsein steht jenem Gewahrwerden im Weg, von dem wir gerade gesprochen haben. Es verstellt uns die Möglichkeit, daß jener Horizont sich auftut, innerhalb dessen wir aus unserem Dasein eine Frage werden lassen können.“
Dieses Nichts negiert für Nishitani somit nicht nur die Sinnhaftigkeit menschlichen Lebens, sondern begründet gerade in diesem Sinn verneinenden Denken den Ursprung des Buddhismus‘. Dass Mamoru Oshii, wie bereits gesagt, christliche Symbolik unter buddhistischen Vorzeichen in Angel’s Egg einsetzt, um dem Publikum Bedeutungsebenen abseits des Gezeigten zu eröffnen, ist ganz im Verständnis, welches Nishitani von Religion hat. Denn in „Was ist Religion“ äußert er sich wie folgt:
Eigentlichkeit und Ursprünglichkeit eines jeden Denkens erweisen und bewähren sich erst in einer unbedingten Offenheit. Auch in der Begegnung der Religionen ist Universalität ein entscheidendes Kriterium. Die Begegnung ist nur dann wahr, wenn jede Religion bereit ist, auf den Anruf der Wahrheit in der anderen zu hören. Jede Religion wird von der anderen Religion in ihrem Wesen herausgefordert – herausgefordert aus den verhärteten Vorstellungen ihrer jeweiligen Tradition. Damit entfremden die Religionen sich nicht ihren Ursprüngen. Offenheit ist nicht Verrat, sondern Bewahrheitung und Bewährung des eigenen Wesens. Je tiefer man in die Abgründe der eigenen Religion eindringt, desto näher findet man sich den Tiefen der anderen Religionen“.
In ähnlicher Weise verfährt Amano, der in Angel’s Egg – wie in vielen anderen Projekten, in welchen er seine einzigartige Arbeitsweise behauptete – auf ein faszinierende Weise keltische und östliche Mythologien aufeinandertreffen lässt und hierdurch gleichzeitig ein besonderes atmosphärisches Umfeld schafft.

Zu jenen Schattenfischen in diesem Film, Tenshi no Tamago, lässt sich nicht nur über den christlichen Bezug auf Fische und ihre Bedeutung für diese Religion, sondern ebenfalls auch über den Verweis auf keltische Glaubensvorstellungen ein gewisser Mehrwert aus dem Gezeigten extrahieren. Denn in der keltischen Mythologie findet sich Fintan, ein Fisch, in einer gänzlich anderen Bedeutung als man sie von der christlichen Tradition kennt. „CESAIR war die Tochter von Bith, Sohn des Noah, und einer der frühsten Ankömmlinge in Irland. In ihrer Geschichte wurden irische und hebräische Überlieferungen von den Mönchen gemischt, die andeuteten, dass die ersten Siedler Irland vor der Sintflut erreicht hätten. Obwohl Bith ein Platz in der Arche verweigert worden war, hatte er das Glück, dass ein Gott ihm riet, sein eigenes Schiff zu bauen. Sie segelten sieben Jahre lang und erreichten schließlich Irland, wo Cesair FINTAN heiratete. Als die steigenden Fluten das Land verschlangen, rettet sich Fintan indem er sich in einen Lachs verwandelte; der Rest von Biths Familie ertrank.“
Worauf, nach der Überlieferung jener Mönche, die als erste die irischen Sagen niederschrieben und hierbei wohl den ursprünglichen Mythos abänderten, um eine Verbindung zu Noahs Nachkommen herzustellen, „FINTAN, der Salm der Weisheit, in Nechtans Quelle der Inspiration schwimmt, über der die Nüsse der Weisheit hängen. Fintan erlangte seine Weisheit, indem er die ins Wasser fallenden und Blasen der Inspiration werfenden Nüsse verschlang.“
In der Hoffnung, höchste Weisheit zu erlangen, fing […] [Finegas] den Salm der Weisheit und gab ihn dem jungen FINN MACCOOL, damit er ihn kochte. Finn verbrannte sich an dem Fisch den Finger und leckte an der Wunde. Als Finegas nun erkannte, dass es seinem Schüler Finn bestimmt war, die Weisheit zu erlangen, überließ er ihm großzügig den ganzen Fisch.“
Die Vorstellungen fangen durchaus das ein, was die Fischer in Angel’s Egg sich wohl vom Fang des Fisches versprechen, den sie so vergeblich zu fangen versuchen. Dass mich persönlich der Fisch an einen Quastenflosser denken lässt, eine lebendes Fossil, könnte durchaus auch etwas darüber, wie in diesem Anime das Glauben an etwas von Oshii beziehungsweise von Amano visualisiert wurde, sagen.
Vor allem jedoch die christliche Metaphorik, die in Angel’s Egg verwandt wurde, öffnete einer Unzahl von Spekulationen Tür und Tor. Die symbolischen Motive ebenjenes gigantischen Schattenfischs, des Baum des Lebens, der Taube, der mit Glasmalereien verzierten Fenster der Kathedrale, der kreuzförmigen Waffe, welche der Soldat mit sich herumträgt und vor allem die Referenzen an Noahs Arche und die Sintflut hatten zahlreiche und sehr unterschiedliche Deutungen der verschiedensten Kritikern und Kommentatoren zur Folge.
Der Film vermittelt diese religiöse Symbolik permanent nicht nur durch Objekte sondern auch durch Körperhaltungen und Gesten. Was besonders an den statuenhaften Posen offensichtlich wird, welche stark an traditionelle christliche Skulpturen erinnern und von den Protagonisten an verbindenden Stellen der Geschichte eingenommen werden; etwa im rituell wirkenden Erbrechen des Eis und im kathartischen, taufgleichen Eintauchen des Mädchens ins Wasser an zwei zentralen Stellen des Films.
Auch stellt sich die Frage was der Engel, der im Titel des Animes benannt wird, bezeichnet, denn er könne entweder auf das Mädchen oder aber auf den Inhalt des Eis verweisen. Das Ebenfalls im Filmtitle erwähnte Ei spielt eine Schlüsselrolle im japanischen Schöpfungsmythos, dem Nihongi, eine der zwei offiziellen Aufzeichnungen die von der antiken Geschichte Japans berichtet. Am Anfang der Welt, als Himmel und Erde noch nicht getrennt waren, formte sie eine chaotische Masse, die einem Ei glich, mit undeutlich zu bestimmenden Grenzen und den Keim des Ursprungs in sich tragend. Die Legende vergleicht diese wabernde Masse aus der sich das Universum formen sollte daher mit einem Ei, dieses eigleiche Vorgängeruniversum kann als etwas Unreines und Unerwünschtes betrachtet werden. In diesem Kontext markiert das Ei ein Übergangsstadium, welches hinter sich zu bringen ist und zwar so schnell wie möglich, um hierauf das Eigentliche zu erreichen. Dieser mythologische Hintergrund könnte erklären, warum der Soldat in Angel’s Egg so bereitwillig ist das Ei zu zerschlagen und zu sehen, was in ihm ruht: Das Ei ist nicht wichtig für das was es ist, sondern für das, was es werden wird.
Um an dieser Stelle noch einmal auf Keiji Nishitani und seine Darlegungen in „Was ist Religion“ und somit auch auf die Denkmuster des Buddhismus zurückzukommen, könnte auch mit dem Zerschlagen des Eis und dessen Inhalt beziehungsweise dessen Leere die Selbstgewahrwerdung des Mädchens beginnen, die sich in der Erwachsenwerdung des Mädchens, durch den Verlust ihrer Unschuld und ihres Glauben zeigen kann. Die sich in der Selbstreflexion des Eigenen angesichts der Vergänglichkeit und der mangelnden Möglichkeit etwas Bleibendes zu schaffen begründet und sie sodann heranreifen lässt.
Allerdings lassen sich christliche Referenzen an ebendieser Selle auch keineswegs leugnen. Am Beginn des Films sieht man zuerst eine Pflanze mit einem Ei, indem ein Vogel ähnliches Geschöpf schlummert. Am Ende von Tenshi no Tamago über ragt eine solche Pflanze die Arche, welche im Film zuvor noch nicht überwuchert worden war. Nachdem das Ei durch den Eingriff des Soldaten brach und das Mädchen in den Abgrund stürzte, worauf es zu einer erwachsenen Frau heranreifte und ihr Odem – man Denke daran, wie Gott in der Genesis dem Menschen Leben einhauchte – in Form von Luftblasen an die Wasseroberfläche steigt und dort sich in der Gestalt von Eiern zeigt, sind in der darauf folgenden Einstellung auf einmal drei solche Eier tragenden Pflanzen auszumachen und sodann weitere.
Im christlichen Glauben wurden Eier schon vor hunderten von Jahren mit Ostern assoziiert, da sie eine Sinnbild dafür sind, wie etwas Lebendiges aus einem vorab leblos erscheinenden Ursprung entstehen kann. Was wie gesagt ein Verweis auf die Schöpfung des Menschen ist. Eier sind somit als Symbol für die Wiedergeburt und auch die Wiederauferstehung Christi in Zeremonien des Christentums mindestens seit dem Mittelalter verwandt worden, als es noch üblich war ein gefärbtes Ei auf den Darstellungen des Grabs Christis während der Osterliturgie zu platzieren.
Irgendwie muss ich bei der Konstellation der beiden Protagonisten, gerade durch ihre doch sehr von geschlechtlichen Rollenklischees determinierte Ausrichtung an Adam und Eva denken, aber verkomplizieren wir hier alles nicht noch unnötig. In Angel’s Egg scheidet das zur Frau gewordene Mädchen im Wasser wohlweislich aus dem Leben und ist alsdann unter den betenden Statuen, die sich auf dem sich aus dem Wasser hinan hebenden Flugobjekt befinden, auszumachen. Allerdings ist das versteinerte Abbild, welches nun sichtbar wird, dass des jungen Mädchen und zwar, als einzig sitzende Statue, die das Ei in beiden Händen vor sich haltend, und nun auf ihren Kein ruhend, als wäre es ein geweihter Gegenstand, festhält. Was seinerseits abermals an traditionelle christliche Skulpturen erinnert.

Erst hier erreiche ich den eigentlichen Punkt, welchen ich mit diesem Video adressieren wollte, nämlich „[d]ie biblische Referenz […] aus dem Buch der Genesis […] [, die] von der Sintflut [spricht], die das Werk des Menschen zerstört.“ In Angel’s Egg werden an dieser Stelle – und ich beziehe mich hier aufgrund der weiten Verbreitung auf die Luther Übersetzung der Bibel, trotz der teils fehlerhaften Übertragungen – einzelne Verse aus dem Buch der Genesis zitiert.
Ab etwa der 44. Minute berichtet der Soldat dem Mädchen von der Sintflut und von Noah und verwendet hierfür folgende Passagen Genesis.
Gen. 6,7 „Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.“
Gen. 7,4 „Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe.“
Gen. 7,10 „Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der Sintflut auf Erden.“
Gen 7,11 „an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.“
Gen 7,18 „und die Arche fuhr auf den Wassern.“
Gen 7,21 „Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.“
Gen 7, 23. „Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.
Gen 8,8 „Danach ließ er die Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.“
Gen 8,12 „Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.“
Trotz der Auslassung mancher Verse zitiert der Soldat hier den exakten Wortlaut des Bibeltextes und dies auch in der akkuraten Reihenfolge. Bevor er diese biblische Erzählung rezitiert gesteht der Soldat ein, dass er nicht weiß, wer er ist oder woher er stammt. Nach dem er von Noah und der Arche sprach, schildert er ein alternatives Ende der Geschichte und weicht somit von den ursprünglichen Bibelversen der Genesis ab. In dieser Erzählung berichtet er davon, wie die Überlebenden der Flut eine Ewigkeit ziel- und planlos umhertreiben, bis sie allesamt nach und nach ihr ehemaliges Leben vergessen haben. Er meint, dass wohl jeder aus dem Traum von irgendjemand anderem stamme, dass nichts wahrhaft als fühlbare unabhängige Entität existent sei und selbst der erträumte Vogel, an welchen er sich so lebhaft erinnere, nicht wirklich bestanden habe. Das kleine Mädchen indes erklärt unbeirrbar, dass der fragliche Vogel existiere und führt den Soldaten in einen anderen Teil des Gebäudes, in dem tatsächlich ein versteinertes Skelet eines monumentalen Vogels befindlich ist.
Der genaue Wortlaut, den der Soldat nach dem zitierten Bibeltext ergänzt, lautet ins Deutsche übertragen: „Wo landete der Vogel? Oder vielleicht wurde er schwächer und vom Wasser verschluckt, niemand konnte es sagen. So warteten die Leute auf seine Rückkehr und warteten und wurden dem Warten überdrüssig. Sie vergaßen, dass sie den Vogel freigelassen hatten, und vergaßen sogar, dass es einen Vogel gegeben hatte und die Welt unter Wassern begraben war. Sie vergaßen vor so langer Zeit woher sie kamen, wie lange sie dort waren und wohin sie gingen, dass das Tier zu Stein geworden war. Den Vogel den ich sah, ich kann mich nicht einmal erinnern wo und wann, es ist solange her. Vielleicht war es ein Traum. Vielleicht existieren du und ich und die Fische nur in den Erinnerungen einer Person, die vergangen ist. Vielleicht existiert niemand wirklich und draußen regnet allein es. Vielleicht existierte der Vogel niemals.“ Worauf das Mädchen erwidert: „Er existiert. Er ist dort.“ (47:40-47:48)
Nach dem der Soldat […] [hiervon gesprochen hat], beginnt der Regen, der zuvor nur sachte nieselte, damit ernsthaft hinabzustürzen und die Stadt zu fluten. Diese Parallelisierung der biblischen Geschichte mit den Geschehnissen im Film wirkt beinahe so, als wolle der Film die Sintflut neuerlich umzusetzen gedenkt. Während das Wasser steigt, stehen die Fischersleute, welche umsonst beherzt versuchten den Schattenfisch zu fangen, unbeweglich da, widerwillig oder nicht dazu fähig einen höheren Standpunkt einzunehmen.
In den Fischern hat Oshii nicht nur das blinde Vertrauen in Religion und deren Heilsversprechen eingefangen (ihren Glauben daran, dass sie imstande sind ungeachtet ihrer andauernden Fehlversuche, den Fisch zu fangen), sondern auf den mit diesen Vorstellungen verknüpften Fatalismus, welcher aufgrund der Überzeugung, dass sich nichts ändern ließe, was nicht ehedem schon bestimmt sei, die Männer in ihr Verderben zwingt.“
Dass hier in Angel’s Egg auf eine Fluterzählung zurückgegriffen wird, wie es sie schon vor der biblischen Abfassung gab, man denke nur an das Gilgameschepos, bringt das Element der Apokalypse in diesen Film mit ein und somit die „Vorstellung der Vernichtung der Welt [, welche] eine Idee ist, die Japan vom christlichen Westen übernommen hat“.

Dass diese Zitate den eigentlichen biblischen Text auf seinen rudimentären Inhalt verkürzen, ist für die Aussage des Filmes weniger wichtig, als das alternative Ende. Da diese Verknappung wohl lediglich auf die Adaption des Stoffes ins Medium Film zurückzuführen ist, hierbei jedoch keinerlei gravierenden Änderungen vollzogen werden.
In der christlichen Vorlage (Gen 8,16 f.) öffnet Noah das Dach der Arche nachdem die Taube ausblieb, sah das der Erdboden trocken war und erhält sodann von Gott die Anweisung „Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. Alles Getier, das bei dir ist, von allem Fleisch, an Vögeln, an Vieh und allem Gewürm, das auf der Erden kriecht, das gehe heraus mit dir, daß sie sich regen auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.“ Was in der Genesis dann auch geschieht und Noah sodann für seinen Gott einen Altar baut, auf welchem er diesem Brandopfer darbietet. Worauf in der Bibel zu lesen ist: „Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Der zentrale Unterschied der biblischen Variante entgegen der Mamoru Oshiis ist der Umstand, dass im Anime nachdem der Vogel nicht zurückkehrt Gott stumm bleibt und die in der Arche Harrenden sodann in ihrer unwissenden Unsicherheit das Schiff nicht verlassen. Somit greift das Gesagt des Soldaten das Verhängnis von religiösem Fatalismus auf und verdeutlicht noch einmal, was der Anime ebenfalls an den Schattenfisch jagenden Fischern, die nicht der Flut entrinnen wollen, bereits verbildlichte.
Das Warten der Fischer auf den Fang, das Harren des Mädchens auf das Schlüpfen des Eis, das Zurückbleiben in der Arche in der Geschichte des Soldaten, haben allesamt etwas gemeinsam. Ihnen gemein ist, ein Ausharren auf ein außerkörperliches Ereignis, welches sie aus ihrem momentanen Dasein erlösen würde. Dass der Soldat handelt und aus sich selbst getrieben das Ei zerbricht, um heraus zu finden, was es enthält, ist wie gesagt ein Verweis auf das Nihongi und die Entstehungsgeschichte Japans bzw. der Welt aus dem Nichts, aber diese Handlung weicht auch vom wartenden Gebaren aller anderen in diesem Anime erwähnten Menschen ab.
Um es mit Nishitani zu sagen, der alles auf das Erkennen des eigenen Vergehen und der dadurch folgenden Negation von Sinnhaftigkeit des individuellen Seins zurückführt, was bei ihm aber keinesfalls fatalistisch resignierend sondern vielmehr selbstfokusierend gemeint ist, wird dem Mädchen durch das Erbrechen des Eis nicht nur seine Unschuld sondern damit einhergehend gleichfalls seine wartende Haltung genommen und es übernimmt eine handelnde, selbstbestimmte Rolle, die es neuerlich ins taufende Wasser führt, aus welchem sich das „Mehren“ des Lebens in dieser öden Welt hierauf vollzieht.
Über diese hier stattfindende Gewahrwerdung des Selbst, der eigenen Gedankenwelt und dem ungeschönten Blick auf die Umwelt, die sich im Verhältnis des Mädchens und des Eis auftut, verweist der Film von Beginn an nicht nur vermittels seines Titels Angel’s Egg sondern auch vermittelt seiner Bildsprache auf den zentralen Konflikt des Animes, der in der Erkenntnis und dem Gegeneinanderstellen von eigenem und fremdem Verständnis liegt. 
Während das Mädchen so zu einem Teil der kollektiven Maschinerie wurde und sodann mit dieser emporsteigt, verweilt der Soldat als der Suchende und sich selbst und anderes Hinterfragende, der er ist, zurück in der Welt.

Inwieweit hier theistische oder atheistische Verhaltens- und Denkweisen gezeigt werden, müssen die Betrachtenden für sich selbst ausmachen, da in diesen letzten Filmszenen beides simultan nebeneinander existent ist. Einzelne Interpreten verwiesen darauf, dass der Soldat eine Jesus gleiche Figuration sei, was sie auf die kreuzförmige Waffe und seine bandagierten Hände kurz bevor er das Ei erbricht stützen und in diesem Sinne wäre er es, der die Last und Bürde auf sich nimmt und zückbleibt, während das Mädchen entrückt wird. Jedoch fungiert der Soldat in dieser Szene gleichfalls als vermeintlicher Lichtbringer, der das Mädchen dazu bringten möchte den Weg ihres Glaubens zu verlassen und den Weg der Erkenntnis zu wählen. Dass sie allerdings am Ende himmelwärts hinansteigend mit ihrem Ei, in einer gewissermaßen zeremoniell erscheinenden Körperhaltung, zeigt ihr Beharren auf die eigenen Glaubensvorsellungen, ein Verhalten, das sie mit dem Festhalten an der Existenz des Vogels bereits im Anschluss an die biblisch variierte Geschichte, die ihr erzählt wurde, zeitigte. Was dem Soldaten an dieser Stelle ebenso die Züge eines scheiternden infernalischen Verführers verleit.

Am Ende dieses Videos in dem vielerlei Dinge formuliert und fabuliert worden sind, die jeweils für sich das individuelle Verständnis des Films verschleiern aber auch enthüllen können, bleibt es mir nur übrig zu sagen, das all diese erwähnten Überlegungen zumindest in Ansätzen in Angel's Egg enthalten sind und ich hier lediglich versucht habe die meinigen Impressionen deutlich zu machen. Schlußendlich kann dieses Video doch nur Mamoru Oshii zitierend enden: "Meines Erachtens liegt die Antwort in jedem einzelnen Zuschauer.“


Eine der ersten Fassungen, die mehr einer Zitatsammlung gleicht: 
However, Angel’s Egg retains the look and feel of [Yoshitaka] Amano’s original designs, making it one of the most beautiful and lyric films in the animated medium. One Japanese animation guide has reportedly called it ,animated art rather than story. It could be brought to a Soho gallery theater.‘ In crafting the designs for Angel’s Egg, Amano has said he ,was deliberately trying to visulize [Mamoru] Oshii’s world,‘ indicating that because of the concepts employed, the film was more Oshii’s than Amano’s. Many of the visual elements characteristic of Oshii’s films are present in Angel’s Egg: ruins and decaying cities, birds and feathers, heavy military machinery, and quotes and allusions to the Bible and Western mythology. Oshii began incorporating such elemnts into his films beginning with Urusei Yatsura: Beautiful Dreamer, and continued to use themes in Angel’s Egg that are present in many of his later works. Aside from being a collaboration between two very talented individuals, Angel’s Egg is known for being remarkably difficult to understand. Oshii himself has said that he does not know what the film means. Similarly, Amano has said the film ,was a rather private story, so I’m sure it‘s nearly impossible to understand it. So, it might be better for [the viewers] to watch it more for the visual images than for the story.“1

Oshii’s reticence to comment on the meaning of the film is indicative of his approch to filmmaking in general. He has said, ‚When it comes down to it, I think the director doesn’t know everything about the movie. Everyone always thinks if you want to know something, you talk to the director. I don’t think that’s true. I think the answers lie inside evey single viewer.‘“2

Oshiis Aussage legt vielleicht nahe, dass im Sinne der Rezeptionsästhetik, jeder Betrachter seine eigene Perspektive und Auslegungen des Films zu erbringen habe, impliziert jedoch zeitgleich auch, dass jeder Betrachtende gleichfalls jede Interpretation eines anderen annehmen, sie aber auch verwerfen kann.
Folglich ist meine Person etwas skeptisch den beiden Deutungen gegenüber, dass der Film zum einen eine Wahrung vor dem Übel der Überfischung im modernen Japan sei3 und zum anderen dass das Zerstören des Eis durch den Soldaten mit seiner phallischen, an ein Kreuz mahnenden Waffe für die Entjungferung des Mädchens und somit für dessen Reifung stände, welche ihm Unschuld und Glauben nehmen würden.4
Allerdings sind durchaus solche Interpretationen des Films zu finden, die wenn sie auch niemals wirklich verifizierbar sind, doch zumindest ein besseres Verständnis für die religiösen Hintergründe von Angel’s Egg bieten können.

Religous referneces in anime films are often superficial and used to impart an exotic and mysterious flavor. Oshii, on the other hand, utilizes his religious motifs in a much more meaningful way. Such serious explorations of religion are not out of character for a man who once considered attending seminary. Animator and Oshii collaborator Jan Scott-Frazier, recalling a conversation she had with Oshii on the topic of religion, says, ‚He knows Christianity better than most Christians do. He knows what the Christian symbolism means. He doesn’t just know the outlines of the dogma, he knows it all way down.‘ From this can be deduced that religious imagery in Oshii’s films is not mere affectation, but is intended to convey meaning. Thus, unlike many other references to religion in anime and popular culture in general, Oshii alludes to religion to say something deeper about the human condition. Said Carl Gustav Horn, anime critic and a frequent writer on Oshii’s films, ‚I think the use of Judeo-Christian ethics is a kind of intellectual tool for probing questions of meaning. [It is] fascinating for a lot of Japanese because it is a way to break out of the ordinary assumptions, to find the kind ob absolutes that may not exist in their normal lives.‘“5

Ein genauerer Blick auf Oshiis Angel’s Egg zeigt, dass der Film „[a]lthought […] uses Christian imagery almost exclusively, such a message about faith has very Buddhist associations. (Many sects of Buddism use the term ‚emptiness‘ in a positivemanner, emphasizing self-reliance rather than reliance on a god.)“6 Diese Bezüge auf die christliche Mythologie unter dem Blickwinkel buddhistischer Grundvoraussetzungen scheint für Mamoru Oshii nicht ganz unüblich zu sein, was bereits an der nämlichen Verwendung in einem anderen Film belegbar ist. „[I]n Ghost in the Shell, its theme is intimately related to 1. Corinthians 13:11-12, which reads, ,When I was a child, I talked like a child. When I became a man, I put off childish ways. For now we see through a glass darkly; then we shall see face to face;’ however, this quotation isn’t used to forward a Christian view of personal identity, […]Ghost in the Shell gives 1 Corinthians 13:11-12 a Buddhist interpretation; thus, the Puppet-Master says that ,all things change’ and it’s time for Kusanagi, the heroine, ,to become a part off all things;’ in other words, Kusanagi is like a ,child’ when she thought she had an unchanging essence or soul, but she became ,a man’ when she realized that no one has an unchanging soul. that all things are changing and are one with change.“7

In nur einer Generation kam der Buddhismus im 6. Jahrhundert n. Chr. über Korea nach Japan. Durch sein Nahverhältnis zu chinesischen Vorbildern wurde das buddhistische Dharma (Lehre) zur Staatsreligion. Allerdings war es ein schwieriges Unterfangen, die Masse der japanischen Schinto-Gläubigen zu bekehren. Doch die schleichende Konvergenz von Buddhismus und Schintoismus bewerkstelligte bis ins 8. Jahrhundert auch diese Herausforderung. Zwei große Perioden buddhistischer Aktivität folgten in den Kaiserstädten Nara und Kioto. So wie die Künste in beiden Städten von China inspiriert wurden, kamen auch chinesische Denkschulen nach Japan. Zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert entstanden vier bedeutende Schulen. Paradoxerweise war es der Aufstieg des militärischen Schogunats im 12. Jahrhundert, welcher dem Zen, Japans berühmtester Religionskultur, zu seiner Etablierung verhalf.
Im späten 19. Jahrhundert trennten sich Buddhismus und Schintoismus formell, und der Buddhismus verlor an Bedeutung. Der staatliche Schintoismus mit seinem gottgleichen Kaiser befand sich um 1930 auf seinem Höhepunkt, verlor jedoch nach 1945 seine Vorrangstellung. Parallel erlebte der Buddhismus eine deutliche Renaissance. Die Nachkriegswirren förderte kleine buddhistische Sekten, und die Philosophen der Kioto-Schule präsentierten den Zen in neuer, zeitgemäßer Interpretation.“8

Zu jener Kyoto-Schule zählt ebenfalls Keiji Nishitani, der einer der bedeutendsten Philosophen des 20.Jahrunderts war und dessen Werk „Was ist Religion?“, auf das sich im Folgenden bezogen werden wird, „zu den Grundtexten [eben]dieses Jahrhunderts“ gehört, wie es im Vorwort der deutschen Ausgabe heißt, bevor dort ergänzt wird: „Da dieses Werk mit der kennzeichnenden Verspätung von zwanzig Jahren in Europa erscheint, kann das bereits angemerkt werden.“9
Einer der zentralsten Punkte von „Was ist Religion?“ ist die Beziehung von „Leere“, von „Nichts“ zur menschlichen Existenz, zum menschlichen Glauben. Hier jedoch, macht das Buch ebenfalls schon im Vorwort mit aller Nachdrücklichkeit deutlich, dass es gravierende Unterschiede zwischen dem westlichen und dem japanischen Verständnis von „Sein“ und „Leere“ geben. Eine Unterscheidung, die nicht nur für das Verstehen von Oshiis Angel’s Egg unumgänglich zu sein scheint, sondern generell für Auslegungen von Animes berücksichtigt werden sollten, die sich mit Existenzialismus und oder oder Nihilismus beschäftigen.
,Die Idee des Seins‘, heißt es bei Yoshinori Takeuchi, einem der führenden Philosophen der Kyoto-Schule, ist ,der archimedische Punkt westlichen Denkens. Nicht allein Philosophie und Theologie, die gesamte Überlieferung der abendländischen Zivilisation dreht sich um diesen Punkt. Im Denken des Ostens und des Buddhismus ist das anders. Der zentrale Begriff, von dem Asiens religiöse Intuition, sein Glaube wie sein philosophisches Denken ausgehen, ist der Gedanke des ,Nichts‘.“10
Hatte [Kitarō] Nishida seine Idee des absoluten Nichts so weit wie möglich in Korrespondenz zu europäischen Gedanken artikuliert, zieht Nishitani es vor, sie beim buddhistischen Namen zu nennen: sūnyatā, Leere. Und er zeigt auf, wie auch im Osten dieser Grundgedanke der ,Leere‘ aus den Erfahrungen und Untersuchungen der Nichtigkeit zu Tage trag, die der condition humaine zugrundeliegt.“11

Dementsprechend heißt es im ersten Kapitel von Nishitanis Werk: „Angesichts des Todes zum Beispiel, wenn unser Sein als solches sich scharf vor dem Hintergrund des Nichts (nihil) abzeichnet, und Fragen auftauchen, wie: ‚Wozu habe ich überhaupt gelebt?‘ – ‚Woher komme ich, und wohin gehe ich?‘, dann gähnt eine Leere, die sich durch nichts in der Welt füllen läßt. Ein Abgrund tut sich im Grund unserer Existenz auf. Angesichts dieses Abgrunds taugen die Dingte nichts mehr, die bisher die Inhalte unseres Lebens ausgemacht haben.
Dieser Abgrund liegt indessen eigentlich immer schon unserer Existenz zugrunde. Der Tod zum Beispiel ist nicht etwas, der wir vielleicht in ferner Zukunft begegnen. Auf Schritt und Tritt begegnet unser Leben dem Tod; immer schon steht es mit einem Fuß im Reich des Todes. Stets am Rande eines Abgrunds, kann es in einem Nu zunichte werden. Unser Dasein ist eigentlich zusammen mit Nicht-Sein entstandenes Sein. Ins Nichts entschwindend, wieder zu sich kommend, vibriert es über leerem Nichts. Das heißt, unsere Existenz ist eine flüchtige Existenz. Dieses Nichts macht den Sinn des Lebens sinnlos. Daß wir uns also selbst zu einer Frage werden und nach dem Wozu unserer Existenz fragen, zeigt an, daß das Nichts vom Grund unseres Seins her aufgetaucht ist, und daß wir von daher dazu getrieben werden, daß sich unser Dasein für uns selber in ein Fragezeichen verwandelt. Das Auftauchen dieses Nichts ist nichts anderes als die Vertiefung des Gewahrwerdens unseres eigenen Seins – welches gewöhnlich keine solche Tiefe erreicht. Gewöhnlich bewegen wir uns unaufhörlich vorwärts, den Blick auf das eine oder andere gerichtet.
Immer sind wir mit etwas in uns oder außerhalb von uns beschäftigt, und dieses Beschäftigtsein steht jenem Gewahrwerden im Weg, von dem wir gerade gesprochen haben. Es verstellt uns die Möglichkeit, daß jener Horizont sich auftut, innerhalb dessen wir aus unserem Dasein eine Frage werden lassen können.“12

Eigentlichkeit und Ursprünglichkeit eines jeden Denkens erwiesen und bewähren sich erst in einer unbedingten Offenheit. Auch in der Begegnung der Religionen ist Universalität ein entscheidendes Kriterium. Die Begegnung ist nur dann war, wenn jede Religion bereit ist, auf den Anruf der Wahrheit in der anderen zu hören. Jede Religion wird von der anderen Religion in ihrem Wesen herausgefordert – herausgefordert aus den verhärteten Vorstellungen ihrer jeweiligen Tradition. Damit entfremden die Religionen sich nicht ihren Ursprüngen. Offenheit ist nicht Verrat, sondern Bewahrheitung und Bewährung des eigenen Wesens. Je tiefer man in die Abgründe der eigenen Religion eindringt, desto näher findet man sich den Tiefen der anderen Religionen,
denn die Wahrheit macht frei – allerdings läßt erst die Freiheit uns war werden.“13
In vielen Formen des Buddhismus werden Alltagshandlungen wie Laubfegen als Mittel zu Meditation benutzt. Dies gilt besonders für Zen, das vielfältige Tätigkeiten oder Künste einschließt, die dem Anwender helfen, einen Zustand des Verstehens zu erreichen. Dazu gehören die Teezeremonie (Chado); das Blumenstecken, mit der Interpretation der Natur durch Symbole (Ikebana); das Anlegen eines Gartens; Schönschreibkunst (Kalligraphie); Malerei und Dichtkunst; militärische Künste wie Bogenschießen und Fechten. In der Literatur entwickelte die Zentradition die Dichtform des Haiku – eines Gedichts aus 17 japanischen Silben. Das Haiku beschränkt den Ausdruck auf das Wesentliche und will einen Augenblick wahrer Wirklichkeit einfangen […].
Landschaft ist ein weiteres wichtiges Thema der Zenmalerei. Szenerien werden mit geschickten Pinselstrichen auf das unbedingt Notwenige reduziert, typische Motive sind Bäume, Berge, das Meer und menschliche Gestalten vor einem weiträumigen Hintergrund, der als genauso wirklich wie die einzelnen Dinge gilt. So betonen die Maler den Glauben, daß die Alltagswelt und das Unendlichen beide Teil derselben letztgültigen Wirklichkeit sind.“14

Flut – Gilgameschepos
since the whole concept of global destruction is an idea that Japan got from the Christian West, it makes sense that when the Americans dropped the two atomic bombs on Japan during the Second World War, a number of japanese understood this in apocalyptic terms.“15

In Angel’s Egg – as in many other projects through which the artist has asserted his unique signature – Amano is able to engineer mesmerizing encounters of Celtic an Eastern mythologies, and concurrently bring to life a uniquely atmospheric environment.“16

The Christian imagery utilized throughout Angel’s Egg has invited much speculation, and the symbolic motifs oft he gigantic shadow fish, the Tree of Life, the dove, the cathedral’s stained-glass windows, the cross-shaped weapon carried by the character oft he warrior and the references to Noah’s Ark and the Flood, in particular, have been read by diverse critics and commentators as laden with multi-accentual connotations.“17

The religious symbolism is consistently communicated by means not only of objects but also of postures and gestures. This is evident in the statuesque posees, redolent of traditional Christian sculpture, adopted by the protagonists as several junctures in the story, in the seemingly ritualistic breaking oft he egg, and in the girl’s quasi-baptismal, cathartic immersion into water at two pivotal points in the film.“18
Das Brechen des Ei? in Ostertradition vgl. 80
Buddhistische Betrachtung des Nichts beziehungsweise der Leere – nihongi tradition . vgl. 80 – die zu einer Selbstgewahrwerdung des Individuums führt

In der keltischen Mythologie findet sich Fintan ein Fisch in einer gänzlich anderen Bedeutung. „CESAIR war die Tochter von Bith, Sohn des Noah, und einer der frühsten Ankömmlinge in Irland. In ihrer Geschichte wurden irische und hebräische Überlieferungen von den Mönchen gemischt, die andeuteten, dass die ersten Siedler Irland vor der Sintflut erreicht hätten. Obwohl Bith ein Platz in der Arche verweigert worden war, hatte er das Glück, dass ein Gott ihm riet, sein eigenes Schiff zu bauen. Sie segelten sieben Jahre lang und erreichten schließlich Irland, wo Cesair FINTAN heiratete. Als die steigenden Fluten das Land verschlangen, rettet sich Fintan indem er sich in einen Lachs verwandelte; der Rest von Biths Familie ertrank.“19

FINTAN war der Gatte von Noahs Enkelin CESAIR. Wahrscheinlich änderten die Mönche, die als erste die irischen Sagen niederschrieben, den ursprünglichen Mythos ab, um eine Verbindung zu Noahs Nachkommen herzustellen, denn Fintan überlebte als einziger eine Flut, indem er sich in einen Lachs verwandelte.“20

FINTAN, der Salm der Weisheit, schwimmt in Nechtans Quelle der Inspiration, über der die Nüsse der Weisheit hängen. Fintan erlangte seine Weisheit, indem er die ins Wasser fallenden und Blasen der Inspiration werfenden Nüsse verschlang.“21

In der Hoffnung, höchste Weisheit zu erlangen, fing […] [Finegas] den Salm der Weisheit und gab ihn dem jungen FINN MACCOOL, damit er ihn kochte. Finn verbrannte sich an dem Fisch den Finger und leckte an der Wunde. Als Finegas nun erkannte, dass es seinem Schüler Finn bestimmt war, die Weisheit zu erlangen, überließ er ihm großzügig den ganzen Fisch.“22

Der Engel, der im Titel des Animes benannt wird, könne entweder das Mädchen oder aber im Ei enthalten sein.23

The egg plays a key role in the Japanese creation myth in the Nihongi, one oft he two official records detailing the ancient history of Japan. In the beginning of the world, ‚Of old Heaven and Earth were not yet separated… they formed a chaotic mass like an egg which was of obscurely defined limits and contained germs.‘ The legend thus likens the swirling mass from which the universe formed to that of an egg; by saying it ‚contained germs,‘ this egglike proto-universe iss et apart as something unclean and undesirable. In this context, the egg marks a transitional period to be overcome and traverse das quickly as possible. This mythological background could explain why the soldier in Angel’s Egg is so willing to smash the egg to see what is inside: The egg is not important for what it is, bu for what it will become.“24

It is thought that eggs came to be associated with Easter because of the fact that with eggs, life arises from what previously seemed to be a lifeless source. Eggs have been used as symbol of rebith and reserrection in Christian religious ceremonies since at least the Middle Ages, when ‚it was quite usual to place a coloured egg in the representation of Our Lord’s tomb during the Eastern liturgy.‘“25

Gen. 6,7 „Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.“26
Gen. 7,4 „Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe.“27
Gen. 7,10 „Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der Sintflut auf Erden.“ 28
Gen 7,11 „an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.“ 29
Gen 7,18 „und die Arche fuhr auf den Wassern.“30
Gen 7,21 „Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.“31
Gen 7, 23. „Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.“32
Gen 8,8 „Danach ließ er die Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.“ 33
Gen 8,12 „Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.“34

The biblical reference is from the book of Genesis and speaks of floodwaters coming to destroy the works of man. After the soilder speaks oft he flood, the rain that had been drizzling begins to fall in earnest, flooding the city. A parallel is made between the biblical story and the events taking place in the film – it is almost as if the film are playing out the great flood. As the floodwaters rise, the fishermen, who have tried so valiantly in the vain to catch the shadow fish, stand immobile, unwilling or unable to move to higher ground. In the fishermen, Oshii caputres not only the blind faith of religion (their belief that they will catch the fish, in spite of their constant and consistent failures), but religion’s fatalism as well.“35

He [the soldier] admits that he does not know who he is or where he comes from either and then proceeds to recount the Biblical tale of Noah and the Arh with an altered ending, in which the survivors of the Flood go on drifting purposelessy for eternity, and gradually forget their previous existence altoghether. He reckons – an axial moment in the story – that perhaps everybody belongs to somebody else’s dream, that nothing genuinely exists as a tangibly independenr entity and that even the dreaming bird he so vividly recalls may never hae actually obtained. The little girl, however, admantly declares that the bird in question does exist, and least the warrior to another part oft he building, where the fossilized skeletonom a mammoth bird is indeed located.“36


Am Beginn des Films sieht man zuerst eine Pflanze mit einem Ei, indem ein Vogel ähnliches Geschöpf schlummert.37 Am Ende von Tenshi no Tamago über ragt eine solche Pflanze die Arche38, welche im Verlauf des Films zuvor noch nicht überwachsen war. Nachdem das Ei durch den Eingriff des Soldaten brach und das Mädchen in den Abgrund stürzte, worauf es zu einer erwachsenen Frau heranreifte und ihr Odem – man Denke daran, wie Gott in der Genesis dem Menschen Leben einhauchte – in Form von Luftblasen an die Wasseroberfläche steigt und dort sich in der Gestalt von Eiern zeigt39, sind in der darauf folgenden Eistellung auf einmal drei solcher Eier tragenden Pflanzen auszumachen und sodann immer mehr40.

Und nun ist unter den betenden Statuen, die sich auf dem sich aus dem Wasser hinan hebenden Flugobjekt befinden, auch das junge Mädchen in einem steinernen Abbild zu erspähen, einzig sitzend, das Ei in beiden Händen vor sich haltend, auf ihren Kein ruhend, als wäre es ein geweihter Gegenstand.41

_____ 
1 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 49.
2  Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S.60 f.
3 Vgl. Cavallaro, Dani: The cinema of Mamoru Oshii. Fantasy, technology and politics (2006). S. 80.
4 „As in many of the aforementioned anime, the young girl serves as a symbol of determined innocence. In this way the character of the young girl allows Oshii to drwa parallels between spirituality and sexuality. Angel’s Egg is the girl’s coming-of-age story; it ist he encounter between a girl, represented by the egg she carries, and a young man, first introduced astride a masculine tank. Although zhe girl asks the soldier to do no harm to that which is most precious to her (the egg), he takes it from her while she is sleeping. When he smashes the egg with a weapon that is simultaneously phallic and like the Christian cross, the girl’s innocence is destroyed along with her faith in the egg. Water is an often employed symbol of feminity in Japanese culture, and it is into water that the girl falls after the her egg has been destroyed. As she sinks deeper into the flooded ravine, the girl becomes older and begins to look more mature, symbolizing her loss of both spiritual and sexual innocence.“ In: Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 60. 
5 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 54 f.
6 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 56.
7 Barkman, Adam: Anime, manga and christianity: a comprehensive analysis. In: Journal for the Study of Religions and Ideologies, vol. 9, no. 27 (Winter 2010). S. 28
8 Lowenstein, Tom: Buddhismus - Philosophie und Meditation - Der Weg zur Erleuchtung - Heilige Stätten. Verlagsanstalt Th. Knaur, München 1998. S. 98.
9 Nishitani, Keiji: Was ist Religion? (1986). S. 30 f.
10 Nishitani, Keiji: Was ist Religion? (1986). S. 17.
11 Nishitani, Keiji: Was ist Religion? (1986). S. 27.
12 Nishitani, Keiji: Was ist Religion? (1986). S. 42 f.
13 Nishitani, Keiji: Was ist Religion? (1986). S. 34.
14 Clarke, Peter B.: Atlas der Weltreligionen. Entstehung - Glaubensinhalte - Entwicklung (1998). S. 162.
15 Barkman, Adam: Anime, manga and christianity: a comprehensive analysis. In: Journal for the Study of Religions and Ideologies, vol. 9, no. 27 (Winter 2010). S. 34
16 Cavallaro, Dani: The cinema of Mamoru Oshii. Fantasy, technology and politics (2006). S. 78 f.
17 Cavallaro, Dani: The cinema of Mamoru Oshii. Fantasy, technology and politics (2006). S. 79
18 Cavallaro, Dani: The cinema of Mamoru Oshii. Fantasy, technology and politics (2006). S. 80
19 Cotterell, Arthur: Die Enzyklopädie der Mythologien (2002). S. 112.
20 Cotterell, Arthur: Die Enzyklopädie der Mythologien (2002). S. 131.
21 Cotterell, Arthur: Die Enzyklopädie der Mythologien (2002). S. 130.
22 Ebd. 
23 Vgl. Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 55.
24 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 57.
25 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S. 58. 
26 Deutsche Bibelgesellschaft: Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers (1985). S. 8
27 Deutsche Bibelgesellschaft: Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers (1985). S. 9
28 Ebd.
29 Ebd.
30 Ebd.
31 Ebd.
32 Ebd.
33 Deutsche Bibelgesellschaft: Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers (1985). S. 10.
34 Ebd.
35 Ruh, Brian: Stray dog of anime (2013). S.56 f.
36 Cavallaro, Dani: The cinema of Mamoru Oshii. Fantasy, technology and politics (2006). S. 76 f.
37  0:00:22-0:01:11
38 1:01:30 - 1:01:57
39 1:02:16-1:03:35
40 1:03:35-1:04:45
41 1:06:00-1:07:40